Sydney

Für unseren Aufenthalt in Sydney haben wir uns ein AirBnB Zimmer genommen. In der Wohnung angekommen hat uns die Hausherrin Kath zuerst gezeigt, wo alles ist und anschließend wurden wir von Rusky begrüßt – unserem vierbeinigen, total süßen Mitbewohner – eine Mischung aus Labrador und Pudel. Am Abend der Ankunft haben wir die unmittelbare Nachbarschaft im Stadtteil „Redfern“ etwas erkundet und ein nettes Restaurant gefunden, wo wir es uns gutgehen haben lassen.

Am nächsten Tag hat es in Sydney sehr stark geregnet und da ich (Kevin) immer noch nicht 100% Fit war, hat es auch ganz gut gepasst. Allerdings haben wir dann in den Nachrichten gehört, dass es der schlimmste Regen und Sturm seit 1984 in der Nähe von Sydney war…. Aber es ist zum Glück nicht viel passiert, außer ein paar überflutete Straßen, von denen am nächsten Tag nichts mehr zu sehen war. 

Nachdem sich der Sturm am nächsten Tag verzogen hat, sind wir mit der Bahn in die Stadt gefahren und haben uns den Hafen und die Oper aus der Nähe angeschaut. Dort angekommen haben wir direkt die nächste Führung durch die Oper gebucht und haben hier viel über die Architektur, die Architekten und die Entstehungsgeschichte der Oper gelernt. Das Design wurde im Rahmen einer öffentlichen Ausschreibung ermittelt und ging an den Dänen Jørn Utzon, der einfach einen Entwurf eingereicht hatte, ohne zu wissen, ob seine Idee überhaupt umgesetzt werden könnte. In jahrelanger Arbeit hat er einen Weg gefunden, dieses außergewöhnliche Design auch wirklich umzusetzen und das mit den Mitteln der 60er Jahre. Die Konstruktion des Dachs stellte die Ingenieure oft vor neue Herausforderungen und es dauerte fast 6 Jahre die passende Neigung und Stabilität zu ermitteln. Allerdings verzögerten sich die Bauarbeiten so weit, dass die Regierung in der Zwischenzeit ausgewechselt wurde und die neue Regierung wollte das Projekt, das die Kosten schon bei weitem überstiegen (am Ende war es 14 mal höher als geplant) hat, schneller beenden und deshalb suchten sie einen neuen Architekt. So kam es, dass Jørn Utzon die Oper nie selbst gesehen hat, da er vorher Australien wieder verlassen hat. Allerdings hat er in späteren Jahren mit dem Team der Oper zusammengearbeitet und so noch einige Design-Entscheidungen mit treffen können. Zu seinem Geburtstag versammelten sich alle Angestellten der Oper im Konzertsaal und sangen ihm „Happy Birthday“ via Skype. Die Oper wurde 2007 als UNESCO-Welterbe eingetragen, noch zu Lebzeiten von Jørn Utzon – das ist bis dahin nur einmal vorgekommen, dass ein Welterbe ernannt wurde, dessen Architekt / Schöpfer noch lebte. Achja, und die vielen kleinen Keramikfliesen sind mit einer selbstreinigenden Beschichtung versehen und nicht weiß, sondern teilweise milchig und etwas dunkler, da sie sonst zu schnell dreckig werden und die Sonne zu stark reflektieren würden. Die Oper ist ein Gebäude, das uns beide sehr fasziniert und beeindruckt hat. Alleine deswegen ist Sydney eine Reise wert. 

Nach unserer Führung durch die Oper gegen 18 Uhr haben wir eine von zwei Free Walking Touren in Sydney gemacht – die „The Rocks“ Tour. Dieser Stadtteil rund um die Auffahrt zur Harbour Bridge und gegenüber der Oper, wo jeden Tag ein anderes riesiges Kreuzfahrtschiff anlegt, ist das aufstrebende „In-Viertel“ von Sydney. Hier wurden früher die Verurteilten, die nach Australien gebracht wurden, untergebracht und mussten sich ihre eigenen Unterkünfte bauen. Zum Teil wurden Leute hier her gebracht, weil sie Kuchengabeln oder andere Kleinigkeiten geklaut haben. Das Viertel hat sich in den letzten Jahren allerdings gewandelt und hat einen besonderen Charme und dadurch, dass es etwas hügelig gelegen ist – daher der Name „The Rocks“ – einen herrlichen Blick auf die Oper und den Hafen. In The Rocks findet man außerdem drei Pubs, die jeweils behaupten, das älteste in Sydney zu sein. Ganz geklärt ist allerdings nicht, wer hier recht hat. 😉 

Nach unserer Walking Tour am Abend haben wir am nächsten Tag am Vormittag auch noch die „normale“ Tour durch die Stadt gemacht. Am Australia Square zum Beispiel sitzt eine Bronzefigur die Zeitung liest und gerne mal nachts die Passanten erschreckt, die nichts davon wissen… 😉 Natürlich darf Queen Victoria nicht fehlen. Die ehemalige englische Königin findet sich in fast jeder Stadt in Australien entweder als Statue und/oder als Straße. Die Statue steht (oh Wunder!) vor dem „QVB-Queen Victoria Building“, das ein schönes, nobles Einkaufszentrum ist. Einige Bereiche der Innenstadt in Sydney z.B. verschiedene Einkaufszentren sind mit Tunneln miteinander verbunden, in denen man sich schnell verirren kann und überall gibt es kleine Läden, die „versteckt“ sind. Und auf dem Wappen Australiens finden sich ein Känguru und ein Emu. Es sind bewusst diese beiden Tiere gewählt worden, weil keines der beiden rückwärts laufen kann. Dementsprechend soll sich Australien immer Vorwärts bewegen. Wir sind auch neben dem Hyde Park an „The Mint“ vorbeigekommen, einem der ältesten Gebäude Sydneys, dass ursprünglich ein Hospital gewesen. Davor steht eine berühmte Eber Statue. Wenn man Geld in den Brunnen als Spende für The Mint wirft und die Schnauze des Ebers streichelt, soll das Glück bringen.

Wir haben auf dieser Tour wieder sehr viel über die Stadt lernen können. Da die Tour in The Rocks geendet hat, das wir ja am Abend davor erkundet haben, wussten wir gleich, was wir als nächstes machen werden. Wir sind über die „Harbour Bridge“ rüber zum „Luna Park“ spaziert 🙂 Der Luna Park ist ein Vergnügungspark, besonders bekannt durch seinen Eingang, der ein lachendes Gesicht darstellt. Der Park hat heutzutage leider nur noch wenig zu bieten und es wundert einen nicht, dass er alle Jahre wieder bankrott ist. Die Attraktionen sind total langweilig und es ist sehr wenig los. Dennoch hat man vom Park aus einen herrlichen Blick auf den Hafen, die Oper und die Harbour Bridge und in der Nacht in der Park toll beleuchtet und man sieht in vom Hafen aus. Der Luna Park gehört einfach zur Stadt dazu, auch wenn er schon bessere Zeiten erlebt hat. Möglicherweise ändert sich das aber bald. Wir haben einen Artikel gelesen, dass es bewilligt wurde, dass der Park neue größere Attraktionen bauen darf. Die letzte Achterbahn wurde nämlich in den 90ern abgebaut, weil sie die Anrainer über den Lärm beschwert haben. Vielleicht erlebt der Luna Park ja bald wieder etwas Aufschwung.

Am Samstag hatten wir strahlenden Sonnenschein und haben und entschieden mit dem Hop on Hop off Bus durch die Stadt zu fahren. Die Sonne haben wir offenbar ein wenig unterschätzt, wir haben beide sehr sehr rote Nasen bekommen:-P, aber dennoch haben wir wieder einige Ecken gesehen an denen wir vorher nicht waren. Wir sind durch einen anderen Stadtteil Sydneys namens „Kings Cross“ gefahren, quasi das Vergnügungsviertel der Stadt. Dort hängt die berühmte Coca-Cola Tafel, die als Wahrzeichen für diesen Stadtteil gilt. Dann sind wir raus aus der Stadt zum Bondi Beach gefahren- dem berühmtesten Strand. Außerdem gibt es hier eine ganz bekannte Fernsehshow „Bondi Rescue“, die hier gedreht wird und die wir einen Tag vorher im TV gesehen haben. Dabei werden die Rettungsschwimmer vom Strand begleitet und deren Arbeit gezeigt. Sehr interessant und enorm wichtig bei den Menschenmassen, die an Sydneys berühmtesten Strand baden sind.

Auf einer unserer Touren haben wir gehört, dass in „Darling Harbour“ jeden Samstag ein Feuerwerk stattfindet und da hier auch das Hard Rock Café ist, mussten wir dem eh noch einen Besuch abstatten und haben das gleich mit dem Feuerwerk am Abend verbunden. Auf dem Weg zum Hard Rock Café haben wir einem Straßenkünstler zugeschaut. Ein bisschen jonglieren mit Feuer, einer laufenden Kettensäge (Ja, die hatte auch ne Kette!) und einem Rieseneinrad war das schon ganz nett anzuschauen. Besonders toll wurde es dann als er sich entschieden hat, dass er Katharina unbedingt als helfende Hand braucht 😉 Nach diesem kurzen Abstecher in die Straßenkünstler Szene haben wir uns in ein Lokal gesetzt und gemütlich bei einem Getränk das Feuerwerk um 21 Uhr genossen. 

An unserem letzten Tag in Sydney (Sonntag 2. Dezember) haben wir den Vorteil der öffentlichen Verkehrsmittel an einem Sonntag ausgenutzt – die Tageskarte für alles (auch die Fähren) kostet nur knapp 3 $. Die Fähren fahren alle neben der Oper am Hafen namens „Circular Quay“ los. Das ist quasi der Hauptverkehrsknotenpunkt, wenn es um Fähren geht – einen Hauptbahnhof kann ja jeder haben 😛 Also haben wir uns mit der Fähre zur „Watsons Bay“ bringen lassen, wo es einen sehr bekannten Fish & Chips Stand gibt. Anschließend ging es zurück zur Oper – eine wunderbare Aussicht vom Wasser auf die Oper, die Brücke und das nächste Kreuzfahrtschiff. 😉 Unser Weg ging direkt zur nächsten Fähre, diesmal nach „Manly“, da wir hier den berühmten Strand auch noch begutachten mussten. In Manly hat es dann schon gedämmert und es wurde zeitgleich ziemlich frisch und windig. Hätten wir nicht schon Fish & Chips gegessen, wären wir hier vermutlich in einem Steak House „Fire & Ice“ fündig geworden, aber so haben wir nur das Fleisch bewundert und etwas getrunken, bevor wir bei Sonnenuntergang die Fähre zurück genommen haben und weitere tolle Aufnahmen von der Skyline machen konnten.

Dann hieß es noch zusammenpacken und alles in die Koffer bekommen. Zum Glück war das Gepäcklimit bei 30 KG und damit hatten wir dann weniger Probleme 😉 

Der Abschied aus Australien war schon mit einem lachenden und einem weinenden Auge, doch unser letzter Stop in Australien hat uns sehr gut gefallen. 

Auf gehts in ein neues Abenteuer, noch etwas weiter weg von zu Hause als wir es bisher schon waren. Gute 18.000 Kilometer zwischen Frankfurt und Christchurch!!

PS: wem kommt das „Hungry Jacks“ Logo bekannt vor?

Lösung: das ist ganz einfach „Burger King“. Aber als die Kette nach Australien expandiert hat, gab es in Australien bereits einen Burger Laden mit diesem Namen, deswegen mussten sie sich umbenennen. Sehr witzig, aber schmeckt genau so wie immer 😉