Nach unserem Ausflug an die nördlichste Spitze der Südinsel (bereits einige Kilometer weiter nördlich als Wellington 😉 ) sind wir nach Kaiteriteri gefahren. Dieser kleine Ort hat einen riesigen Campingplatz auf dem viele Einheimische ihren Sommerurlaub verbringen, den Nationalpark besuchen, am Strand liegen, oder mit dem eigenen Boot Angeln zu gehen. Wir haben uns entschieden, dass wir uns mit einem Shuttleboot bis an einen Punkt im Nationalpark fahren lassen und von dort aus dann einige Kilometer wandern und dann an unserem Ziel wieder eingesammelt werden.
Unsere Bootsfahrt startete direkt vor unserem Campingplatz, doch hier war kein Steg oder ähnliches, die Boote kommen einfach nah an den Strand und fahren eine eigene kleine Brücke aus. Auf dem Weg zu unserem Wanderstartpunkt im Abel Tasman Nationalpark sind wir an einem besonderen Stein vorbeigekommen – dem Split Apple Rock. Man weiß nicht genau warum der Felsen gespalten ist. Es wird vermutet dass Wasser, dass durch einen Riss in den Fels geflossen ist, gefroren ist und dadurch der Felsen zerbrochen ist. Und wie der Guide, der uns auf dem Boot immer was erzählt hat so schön gesagt hat: „für alle Herr der Ringe Fans… Es wurde hier NICHTS für die Filme gedreht. 😉 Wir sind dann weiter nördlich zum Medlands Beach gebracht worden und haben uns auf den Weg zur Anchorage Bay gemacht. Bei schönem Wetter und ein paar Wolken sind wir (am Sonntag, 23.12.) zu unserer ca. 4 stündigen Wanderung entlang der Küste des Nationalparks gestartet. Die Wege hier sind etwas anders als in der Stadt und teilweise etwas holprig. 😉 Unser Weg führte uns über ein paar steile Passagen, eine weitere Hängebrücke aber alles in allem doch über einen sehr angenehmen Weg mit viel Wald und toller Aussicht. Nach etwas mehr als der Hälfte der Strecke konnten wir noch eine Abzweigung zu Cleopatra’s Pool nehmen. Etwa 500 Meter weiter in den Wald hinein gibt es einen Pool, der von großen Steinen eingefasst ist und so den Fluss etwas staut. Hier sind viele zur Mittagspause und zum Baden eingekehrt, es gibt auch eine „natürliche Rutsche“, einen großen Felsen mit glatter, rutschiger Oberfläche. Nach einem weiteren recht steilen Stück haben wir unseren Weg zur Anchorage Bay gemeistert und konnten, da wir sehr gut in der Zeit waren, noch einige sehr sonnige Minuten am Strand verbringen, bevor wir wieder vom Shuttleboot eingesammelt wurden. Da es der 23.12. war, hier auch noch ein paar Weihnachtliche Grüße. Achja, einen Sonnenbrand einen Tag vor Weihnachten konnten wir so also auch von unserer Liste streichen. 😉 Als wir wieder am Strand angekommen sind, konnten wir nicht mehr an der Stelle anlegen, an der wir an Bord gegangen sind, da nun Ebbe war und unser Schiff dort aufgesetzt wäre. Hier mussten wir einige Meter am Strand spazieren und sahen hier viele Felsen, die sehr viele Muscheln drauf hatten und eine weitere „Brücke“ auf unserem Weg, um einen kleinen Fluss am Strand zu überqueren. Ein solches Exemplar ist uns bisher auch noch nicht untergekommen. 🙂 Auf unserem Campingplatz hatten wir einen sehr netten neuseeländischen Nachbarn, der uns etwas über Weihnachten hier erzählt hat. Er ist am 23. kurz nach uns angereist und verbringt hier seinen Sommer, ca. 2 Wochen auf dem Campingplatz. Der Platz war ab dem 25.12. auch für einige Tage komplett ausgebucht. Scheinbar ist das ein typisch Neuseeländischer Sommer.
Nach unserem vorweihnachtlichen Ausflug ging es dann für Weihnachten ein paar Tage in eine feste Unterkunft und wir haben unser Zimmer in Nelson bezogen. Am 24.12. sind wir am Nachmittag ins Kino gegangen – Fantastic Beasts: The Crimes of Grindelwald. Mal ein anderes Weihnachten als zuhause 😉
Nach dem Kino sind wir die Straße entlang spaziert und haben eine Kapelle spielen hören und uns auf dem Weg in diese Richtung gemacht. Plötzlich standen wir in einer Menschenmenge mit Liedblättern und Kerzen. Der Bischof von Neslon hat mitten auf der Straßenkreuzung unterhalb der Kathedrale ein Weihnachtslieder Singen veranstaltet. Es war so schön und so kam wenigstens etwas weihnachtliche Stimmung auf, auch wenn wir in kurzer Hose, T-Shirt und Jandals (Japanese Sandal – oder einfacher Flip-Flop’s – das sagt man hier in NZ so). Auf Google Fotos gibts dazu noch ein Video
Am 25.12. war hier das Wetter zwar nicht sonderlich gut und es hat viel geregnet, dennoch war die ganze Stadt wie ausgestorben, alle haben Weihnachten gefeiert und die meisten Läden und Restaurants hatten geschlossen. Allerdings ist am 24. und am 26. (Boxing Day) hier überall super viel los, da es hier spezielle Angebote gibt und alle gleich nach Weihnachten hoffen die besten Deals zu finden (ähnlich wie am Black Friday). Wir haben uns das Getümmel am 26. natürlich auch angeschaut und sind im Anschluss etwas spazieren gegangen, zum „Center of New Zealand„, dem geographischen Mittelpunkt von Neuseeland. Hier hatten wir allerdings etwas unterschätzt, wie weit und hoch der kleine Weg geht. 😉 Aber wir hatten eine super Aussicht auf die Stadt und waren in der Mitte von Neuseeland.
Nach einigen ruhigen Tagen an Weihnachten in Nelson ging unsere Reise weiter, doch bevor wir unsere Fähre zur Nordinsel nehmen, wollten wir die Zeit nutzen und die Ostküste der Südinsel noch etwas weiter erkunden …